Rochemaure an der Rhone

Dienstag, 18.09.2018

Waren wir gestern noch etwas unschlüssig , welche Richtung wir einschlagen sollen, so klärte sich das heute morgen ganz schnell. Der freundliche belgische Wirt empfahl uns eine Strecke wieder zurück zur Rhone, da auf der nach Norden führenden Straße zu viel Verkehr ist - wie wir unschwer feststellen konnten. Über ein Plateau, daß auf über 400m liegt, mußten wir uns erst mal hocharbeiten. War aber eine sehr gute Straße mit Radstreifen, guter Steigung und wenig Verkehr. Über Bidon und einem Wald aus Steineichen, Wacholder und Buchsbaum, an dem der Buchsbaumzünsler kräftig nagt, ging es nach Bourg St.Andeol!  In der Ferne und im Dunst die Berge des Luberon und die Rhone. Der Rhoneradweg ist ausgesprochen gut ausgeschildert, führt durch schöne schattige Wälder, an der Rhone oder am Rhonekanal entlang. Leider haben sie in Viviers ein Schild abgeschraubt und wir irrten fast eine Stunde in der Gegend herum, bis wir bemerkten, daß der Radweg nun auf der anderen Seite der Rhone weitergeht. Montelimar ließen wir ebenfalls unbeachtet rechts von uns liegen und kamen bei Rochemaure zu einer wundervollen Hängebrücke! Die Brückenpfeiler sind um 1600, sie erfuhr einige Zerstörungen , bis man sie 2013 zu neuem Leben erweckte und eine Hängebrücke für Radfahrer und Fußgänger eröffnet wurde. Rochemaure in der Ferne gefiel uns ebenfalls richtig gut mit seiner alles überragenden Burganlage und einer pittoresken Altstadt. Kurzerhand beschlossen wir hier zu bleiben, fanden ein nettes Hotel, daß von Sohn und Mutter betrieben wird, was uns kurz an Psycho und Bates mit seinem Hotel erinnerte. Es gibt aber keinen Duschvorhang, sondern eine Tür! Nach einer Dusche und einer kleinen Pause, beschlossen wir noch zur Burg hochzugehen. Das Duschen hätten wir uns sparen können, auf 1,4 km ging es senkrecht auf ausgetretenen Wegen hinauf. Docch mit jeder Serpentine wurde die Aussicht besser, oben angelangt, konnten wir nur eine ganz kleine Runde zurücklegen, da das Chateau geschlossen hatte und die restlichen Häuser "priveé" sind! Wir stiegen, rutschten und kletterten wieder hinab, kamen an einer Kirche mit altem Friedhof vorbei und genossen die Sicht über das Rhonetal.

 Heute Abend haben wir ganz hervorragend gegessen, nachdem es oft nur eine Pizzeria (!) in den kleinen Ortschaften gibt. Wir haben den Eindruck, daß auch die französiche Küche verroht!